Rollentausch

Hallo, hier spricht Toffee!

Shelly kommt zu Besuch, hat Frauchen gesagt. Jippi! Shelly ist die Hündin meiner Tiersitterin. Aber diesmal sollte es anders herum laufen: Shelly durfte drei Tage bei uns einziehen!

Tja, liebe Shelly. Das hast Du Dir einfacher vorgestellt. Plötzlich in ungewohnter Umgebung, Herrchen und Frauchen weg – ohne sich zu verabschieden. Geübt haben wir vorher auch nicht.

Frauchen hat mich ja damals langsam an meine Tiersitterin gewöhnt: erstmal gemeinsame Spaziergänge, dann mal für 1-2 Stunden zu Besuch und dann erst mit Übernachtung.

Shelly hatte dieses Programm übersprungen. Da muss halt erstmal ein bisschen geheult werden (Tag 1). Und als dann am Abend auch noch der Riese auftauchte (mein Herrchen ist sehr groß gewachsen), da musste Shelly erstmal ausflippen. Herrchen wurde verbellt und gestellt. Ein paar beruhigende Worte von Frauchen („Der gehört ins Rudel – alles gut Shelly“) und ein Leckerchen für Shelly von Herrchen haben aber schnell geholfen. Am Ende des Tages waren Herrchen und Shelly beste Freunde.

An Tag zwei waren wir viel draußen im Garten und haben uns entspannt. Shelly war so entspannt, dass sie gleich ihre Rowdy-Seite rausgekehrt hat. Sie hat doch tatsächlich – in einem unbeobachteten Moment – Herrchen das Käsebrot vom Tisch geklaut und den Käse gefressen – bevor ich einschreiten konnte. Herrchen war fassungslos. Frauchen hat auch mit Herrchen geschimpft. Sie hatte ihn doch vorgewarnt, dass man Shelly nicht aus den Augen lassen darf, wenn Essbares auf dem Tisch steht. Das ist wichtig zu wissen für einen Tiersitter: Was sind die Marotten des Gastes?

An Tag drei hat Shelly sich dann voller Vertrauen vor Herrchen auf den Rücken geworfen und sich genüsslich am Bauch kraulen lassen. Herrchen findet sie süß – hat er gesagt. Wie gut, dass ich garnicht eifersüchtig bin. Ich bin eher ein Mamahund …